Trost unterm Regenbogen ist ein Lied, das nicht nur Wolfram Stille sehr gut gefiel. Es drückt Vieles aus, das unserer Gemeinde wichtig ist: Gott ist auf der Seite der Unterdrückten!
2. Komm, Heilger Geist, wir bitten um Beistand, Trost und Gnad.
Es haust in unsrer Mitten der Henker und das Rad.
Den bittren Christ zu schmecken, den Schweiß, die Dornenkron,
den Herrn die Schuh zu lecken, das heißt des Bauren Lohn.
Du Sohn der vierzehn Wunden, gesalzenes Gesicht,
sie hant uns totgeschunden im peinlichen Gericht.
Die Gealt, die kommt von oben! Merk auf gemeiner Mann!
Halt still im Schweinekoben als braver Untertan…
3. Das lehren uns die Pfaffen, die Tellerleckerzunft.
Sie tun die Schrift begaffen ohn göttliche Vernunft.
Lang Münzer mit der Sichel vom Regenbogen her.
Es schlafen Hinz und Michel vierhundert Jahr und mehr.
Das wird noch lange währen in deutschen Landen weit.
Bis man den großen Herren tut blutigen Bescheid.
Zieh auf den Regenbogen du frommer Herre Christ!
Der Luther hat gelogen. Der Baur zuschanden ist.
4. Wir kehren die Spiss zur Seite und rennen wie das Vieh.
Den Mantel um uns breite, du liebe Magd Marie!
Dein Sohn des Bauren Bruder hant sie gehängt ans Holz.
Fürst, Bischof: Hundeluder! Fahrn hoch daher mit Stolz!
Wie’s Ratgeb abgemalet, schließt ER uns in die Arm.
Die Zech ist ausgezahlet. Das hält den Bauren warm.
Wird er Gemeinde halten am Ende aller Tag
mag unser Hass erkalten. Er selber führt den Schlag.
5. Da wolln wir auferstehen mit Sauspieß, Fahn und Stern.
Auf den Gehängten sehen: Christ Marter, unsern Herrn.
Kein Träne, die geflossen, soll ungesammelt sein.
Das Blut, das sie vergossen, schreit mächtig wider Kain.
Tanz auf dem Regenbogen, die Zeit ist nit mehr weit,
da wird fein abgewogen Gottes Gerechtigkeit.
Tanz auf dem Regenbogen, die Zeit ist nit mehr weit,
da wird fein abgewogen Gottes Gerechtigkeit.