Ein Jahr des Übergangs und der Erneuerung
Gemeindebericht 2024 der Evangelischen Kirchengemeinde Maifeld
Das Jahr 2024 stand für unsere Gemeinde im Zeichen des Wandels und der Anpassung. Nach über 20 Jahren engagierten Dienstes verabschiedeten wir uns in der ersten Jahreshälfte von unserem langjährigen Pfarrer Ingo Schrooten. Sein Ruhestand stellte die Gemeinde vor zahlreiche Herausforderungen insbesondere in der Vakanzzeit, die jedoch mit sehr guter Organisation und Zusammenarbeit zufriedenstellend gemeistert wurden. Dies war auch durch das Engagement der Gemeindemitglieder, des Presbyteriums und ehrenamtlicher Helfer*innen möglich.
1. Die Dienstzeit von Ingo Schrooten und Vorbereitung auf die Vakanz
Die erste Jahreshälfte war geprägt von den Vorbereitungen auf die Vakanzzeit nach dem Abschied von Pfarrer Ingo Schrooten. Neben ihm traten auch unsere beiden langjährigen Gemeindesekretärinnen Erna Frensch und Karin Keiffenheim in den Ruhestand. Glücklicherweise gelang es schnell, eine neue Sekretärin einzuarbeiten, Kathrin Seul hat sich rasch in ihre neuen Aufgaben eingefunden. Ihre Eingliederung verlief reibungslos, und sie wurde zu einer wertvollen Unterstützung für die Gemeindeverwaltung.
2. Vakanzzeit und Pfarrvertretung
Bereits Ende letzten Jahres begannen erste Vorbereitungen für die anstehende Vakanzzeit. Unter anderem begaben wir uns auch auf die Suche nach einer neuen Pfarrperson, die uns in Zukunft langjährig begleiten soll. Diese Vorbereitungen und Suche sowie die Beratung über die Möglichkeiten stellten unser Presbyterium vor eine Zerreißprobe, da viele verschiedene Meinungen und Ansichten kollidiert sind. Trotz oder gerade wegen des Streits sind wir auf das entstandene Ergebnis stolz. Wir haben als Gemeinschaft Lösungen erarbeitet, wie die Stellenausschreibung, die Beratungen und schlussendlich die Zusage für unsere neue Pfarrperson. Auf Grund mangelnder Bewerbungen und einer gemeinschaftlichen Entscheidung haben wir es dann geschafft.
Die Vakanzzeit erstreckte sich lediglich über vier Monate, was für die Gemeinde eine kurze, aber dennoch herausfordernde Phase war. Seit dem 1. Oktober übernimmt Pfarrerin Susanne Albrecht die Vakanzvertretung, welches eine große Erleichterung für alle darstellte. Sie stammt aus unserer Gemeinde und war vielen bereits bekannt, was den Übergang erleichtert. Ihre Vertrautheit mit der Gemeinde trägt sicher dazu bei, dass sie sich zurzeit gut einarbeitet und das Vertrauen der Gemeindemitglieder gewinnt. Dies stärkt die Zuversicht, dass mit ihrer Unterstützung und Gottes Hilfe der Gemeindeaufbau weiterhin erfolgreich voranschreiten wird.
3. Gottesdienstplan und Seelsorge
Trotz der Vakanzzeit konnten wir dank des vollständigen Gottesdienstplans und unserer drei Prädikant*innen sowie der Hilfe von Prädikant Volker Enkelmann nahezu alle Gottesdienste wie geplant durchführen. Auch Taufen und Beerdigungen wurden weitgehend abgedeckt. Nur selten war es nötig, auf die Hilfe benachbarter Gemeinden zurückzugreifen. Diese Kontinuität im Gottesdienstbetrieb half der Gemeinde, die Vakanzphase emotional gut zu überstehen und den Gemeindemitgliedern einen festen Anker in unsicheren Zeiten zu bieten.
4. Das Presbyterium: Übernahme neuer Aufgaben
Das Presbyterium sah sich in der Vakanzzeit mit zusätzlichen Aufgaben konfrontiert, die vorher vom Pfarrer übernommen wurden. Dazu gehörten viele „unsichtbare“ Aufgaben, wie etwa Anfragen oder organisatorische Arbeiten im Hintergrund. Trotz des gestiegenen Arbeitsaufwands gelang es dem Presbyterium, diese neuen Herausforderungen zu meistern und sicherzustellen, dass die Gemeindearbeit in geordneten Bahnen weiterlief. Besonders die Renovierung des Arbeitszimmers für die neue Pfarrerin sowie erste Schritte zur Erneuerung der Heizungssysteme waren Projekte, die vom Presbyterium gestemmt wurden. Die alte Ölheizung bedarf dringend einer Erneuerung, und erste Informationen hierzu wurden bereits eingeholt.
5. IT-Modernisierung und Neugestaltung der Homepage
Ein weiteres großes Projekt, das im Jahr 2024 angegangen wurde, war die Modernisierung der IT-Infrastruktur der Gemeinde. Zwei ehrenamtliche IT-Fachleute aus dem Presbyterium leisteten hierbei wertvolle Arbeit. Sie übernahmen die Neugestaltung der Gemeindehomepage sowie den Ersatz veralteter IT-Systeme im Gemeindebüro. Zwar sind noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen, doch die Gemeinde ist auf einem guten Weg, die technischen Strukturen auf den neuesten Stand zu bringen und somit zukunftsfähig zu gestalten.
6. Kontinuität der Gruppenarbeit
Auch in der Vakanzzeit liefen alle Gemeinde- und Gastgruppen ohne größere Probleme weiter. Verantwortliche wurden benannt, die für die Zeit ohne festen Pfarrer als Ansprechpartner*innen fungierten. So wurde sichergestellt, dass keine Gruppe ohne Leitung oder Betreuung blieb. Dies sorgte für eine große Kontinuität in der Gemeindearbeit und half dabei, den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde zu bewahren.
Eine besonders erfreuliche Entwicklung war die Gründung einer neuen Gruppe, „Polch am Brett“. Hier treffen sich Menschen unterschiedlichster Altersgruppen, von sieben bis 75 Jahren, um im Gemeindezentrum Brettspiele zu spielen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Diese Gruppe hat sich schnell etabliert und trägt zur sozialen Vernetzung innerhalb der Gemeinde bei.
7. Diakonie: Solidaritätskonto für bedürftige Gemeindemitglieder
Der Diakonieausschuss schlug die Einrichtung eines Solidaritätskontos vor, um bedürftige Menschen innerhalb der Gemeinde finanziell unterstützen zu können. Dieses Konto wurde erfolgreich eingerichtet, und durch gezielte Werbung konnten regelmäßige Spender*innen gewonnen werden. Diese Spenden ermöglichen es uns, bedürftige Familien jeweils für einen begrenzten Zeitraum zu unterstützen. Dieses Projekt ist ein Ausdruck des christlichen Gemeinschaftsgefühls und der Nächstenliebe, die in unserer Gemeinde gelebt werden.
8. Dankbarkeit und Ausblick
Die Gemeinde ist besonders dankbar für die kurze Vakanzzeit und die tatkräftige Unterstützung von Superintendent Rolf Stahl und Pfarrerin Metje Steinau aus Mayen, die uns in dieser Übergangsphase zur Seite standen. Mit Pfarrerin Susanne Albrecht blicken wir optimistisch in die Zukunft.
Beraten, gelesen und verabschiedet in der Presbyteriumssitzung vom 08.10.2024.
Christian Schüler
Vorsitzender des Presbyteriums
Annegret Klasen
sv. Vorsitzende des Presbyteriums