In dieser Nacht verließen die Sterne ihre angestammten Plätze und zündeten Lärmfeuer an überschallschnell
In dieser Nacht verließen die Hirten ihre Arbeitsstellen und schrien sich in die verkrusteten Ohren die neuen Parolen
In dieser Nacht verließen die Füchse die wär- menden Höhlen und der Löwe wiegte den Kopf „das ist das Ende, die Revolution“
In dieser Nacht liefen die Rosen der Erde davon und fingen das Blühen an im Schnee
Dorothee Sölle
Das Gedicht von Dorothee Sölle weckt Erinnerungen in mir. Es greift ein in meine Geschichte mit Weihnachten als Kind und auch als Erwachsener.
Spätestens am 24. Dezember setzte meine fiebrige Mandelentzündung ein. Abends um 18 Uhr hat mich meine Mutter dann zum Gottesdienst getragen. Dort saß mein Vater schon an der Orgel. Der Weihnachts- baum gab dem Kirchraum den Zauber der Weihnacht. Wir sangen Weihnachtslieder und hörten die Geschichte von der Geburt Jesu. „Jesus kommt heute zu uns!“ predigte der Pastor – und meine Blicken irrten durch die Kirche, um dieses Baby irgendwo zu entdecken. In Ermangelung von Krippenfiguren blieb meine Suche erfolglos.
Nach Gottesdienst und Heimweg spürten wir alle die weihnachtliche Spannung, die auch dadurch entstand, dass mein Vater nach dem Orgeldienst auf sich warten ließ. Er war zuständig für das Anzünden der Kerzen am Weihnachtsbaum. Erst wenn er für „Erleuchtung“ gesorgt hatte, durfte der Rest der Familie das Weihnachtswohnzimmer betreten. Der hellerleuchtete Baum berührte schon zumindest unsere Kinderherzen. Gesungen hatten wir ja schon in der Kirche. Deswegen gingen wir dann direkt zur Bescherung über. Und ringsum sah man leuchtende Augen und frohe Kinder – trotz Mandelentzündung und Müdigkeit.
Ja. Nostalgie pur. Und manchmal habe ich den Wunsch, Weihnachten noch einmal derart lauschig und mit der Faszination der Kindheit erleben zu können. Heute erlebe ich es aber gemeinsam mit meinen Kindern, meinen Enkelkindern, mit meiner Familie. Und in die Faszination mischt sich hin und wieder und immer öfter Angst – vor den falschen neuen Parolen, vor dem Verfall der Revolution, die unsere Generation heraufbeschworen und in Teilen realisiert hat und deren Kraft und kreative Erneuerung derzeit den Boden verliert.
Und in die Angst mischt sich Mut und Hoffnung. Ich möchte mit so Vielen die weihnachtlichen Parolen in verkrustete Ohren schreien und „Stille Nacht“ zur „Nacht des Aufbruchs“ umformen. Ich würde so gerne mit dem Löwen sagen, dass Weihnachten alles neu machen kann. Ich würde so gerne sehen, wie Rosen im Schnee blühen.
All das ist möglich. „In dieser Nacht“ meint das Weihnachtserlebnis, die Nacht der Geburt des Messias Jesus. Diese Nacht ereignet sich seit mehr 2000 Jahren immer wieder Ende Dezember. Und jedes Jahr will Weihnachten uns daran erinnern, dass Gott kommt, um uns aus der Komfortzone der angestammten Plätze zu jagen und uns aus den wärmenden Höhlen zu holen. Er schickt uns seinen Sohn, der uns zeigt, wie Leben für alle Menschen gelingen kann.
Darum bedeutet das Weihnachtsfest so viel für mich: Nostalgie, Faszination und Freude. Aber keine „Stille Nacht“, kein Kuschelereignis, kein Kaufrausch. Jesus wird geboren und wir sollten mit ihm aufbrechen in eine Zeit die uns versprochen ist: in das Reich Gottes. Es gibt viel zu tun. Allerdings gibt es keine Zeit mehr zum Abwarten.
Ich wünsche uns allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr 2025.
Text: Bernhard Wibben
Anita Menger Das Friedenslicht
In Bethlehem entzündet, gereicht von Kinderhand, beginnt es seine Reise und zieht von Land zu Land.
Es trägt die Weihnachtsbotschaft hinaus in alle Welt, wo sie als Hoffnungsschimmer in Menschenherzen fällt.
Das Friedenslicht beschwört uns: Nehmt euren Auftrag an! Begegnet euch in Freundschaft, dass Frieden werden kann.
Ob Muslim, Jude oder Christ ist hier nicht von Belang. Zeigt euren guten Willen und zieht an einem Strang.
Es zählt nicht Rang, noch Herkunft, nicht Ruhm und auch nicht Geld. Was zählt ist unser Einsatz für Eintracht in der Welt.
Das Licht zieht weite Kreise, es wirbt für Einigkeit. Wenn Menschen sich verbrüdern ist Frieden nicht mehr weit.
Jesus betete: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
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