Home » Gemeindeleben » Gemeindeseiten » Maifelder Nachrichten KW02 – 2025 – Prüft alles und behaltet das Gute

Maifelder Nachrichten KW02 – 2025 – Prüft alles und behaltet das Gute

„Prüft aber alles, das Gute behaltet!“ (1. Thess, 5,21) – Gedanken zur Jahreslosung 2025

Oh, man Paulus – geht es nicht mal eine Nummer kleiner? Und, liebe Menschen, die ihr die Jahreslosung aussucht – was habt ihr euch dabei nur gedacht? Stand dieses Jahr unter der Losung: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Kor 16,14), geht es im kommenden Jahr darum alles zu prüfen! Wieder keine Bitte, sondern eine Aufforderung! Als hätte ich nicht schon genug zu tun, schneit mir da die nächste Aufgabe ins Haus. Alles … Wie soll das denn in unserer komplexen Wirklichkeit gehen?

Mir entringt sich ein Seufzen! Ich denke darüber nach, wo ich mit dem „Prüfen“ anfangen könnte. Wo ist es so überschaubar, dass ich mal genau hinschauen kann? Na klar – bei mir persönlich! Was ist gerade los in meinem Leben? Was oder wie denke, spreche, lebe und arbeite ich? In der Familie, in der Gemeinde, unter Kolleg*innen, Freund*innen? Und warum so und nicht anders? Aber – das setzt voraus, ich muss mir auch anschauen: Wie denke, spreche ich über mich selbst? Lebe und arbeite ich so, dass es mir selbst auch gut geht? Und was heißt das denn überhaupt „gut“? Und was ist mit dem, was bei mir „schlecht“ ist? Da gibt es sicher Einiges. Ich bin ja schließlich nicht perfekt! Und was ist, wenn … Meine Gedanken wirbeln!

Vielleicht hilft mir zur Orientierung ein prüfender Blick auf den Kontext der Jahreslosung. Sie stammt aus dem 1. Brief des Paulus an die von ihm gegründete junge christusgläubige Gemeinde in Thessaloniki. Sie lebte in einem multikulturellen und – religiösen Umfeld, war Anfeindungen ausgesetzt.

In seinem Brief lobt Paulus, dass Die Gemeinde in ihrem Glauben an Gott trotz aller Widrigkeiten, standhaft ist. Im Schlusskapitel – in dem auch die Jahreslosung steht – bittet und ermahnt er sie darauf zu achten, worauf es in ihrem Zusammenleben ankommt. Da geht es unter anderem darum Kleinmütige zu trösten, Schwache zu tragen und Böses nicht mit Bösem zu vergelten. Paulus schreibt weiter davon, dass wir fröhlich und dankbar sein und beten sollen.

Und schließlich die letzten Zeilen: Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes. Missachtet die prophetische Rede nicht. Prüft aber alles und haltet das Gute fest! Haltet euch vom Bösen fern – wie auch immer es aussieht. Am Schluss schreibt Paulus ein Segenswort und endet mit der Zusage der Treue Gottes. „Treu ist er, der euch ruft!“

Zweierlei fällt mir auf: Erstens ist das Prüfen nicht Aufgabe Einzelner, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe. Zweitens bezieht sich die Jahreslosung explizit auf den Umgang mit prophetischer Rede und nicht auf meine Selbstprüfung. Die bekanntesten Prophet*innen, z.B. die Propheten Amos oder Jesaja, waren im Namen Gottes kritische Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander. Und auch Jesus wurde von manchen als Prophet bezeichnet. Gleichzeitig setzen sich die biblischen Autoren auch kritisch mit dem Thema Prophetie auseinander. Denn es traten auch falsche Propheten auf, die aus Selbstsucht und gegen Bezahlung die Menschen mit falschen Parolen und Versprechungen verführen wollten.

Darum war und ist es wichtig zu prüfen, was gesagt, geschrieben oder getan wird – egal, ob in Kirche, Gesellschaft oder Politik. Denn viele Stimmen treten auf und nicht jede Stimme verdient unser Gehör. So manche wollen unser Denken und Handeln beeinflussen, indem sie die fehlenden Argumente überschreien oder für komplexe Themen scheinbar einfache Lösungen anbieten.

„Prüft alles“ heißt dann: Schaut und hört genau hin. Stellt Fragen! Lasst neue Gedanken zu! Setzt euch differenziert mit den Botschaften der heutigen Zeit auseinander. Diskutiert sie und prüft sie auf das, was Leben stärkt und fördert. Was Leben einengt oder gar behindert – dem stellt euch entgegen. Lasst dabei den Heiligen Geist, also die Kraft Gottes, in der Welt wirken. Er weht, wo er will. Mit seiner Hilfe können und sollen wir uns einmischen und dafür eintreten, dass das Zusammenleben aller Geschöpfe in unserer Welt gelingt und unsere Welt ein Zuhause für alle wird. Eine Welt in der Achtsamkeit, Gerechtigkeit und Frieden herrschen.

„Prüft alles …“ wird uns sicher nur in Ansätzen gelingen. Macht nichts! Wichtig ist, dass wir uns fröhlich und dankbar auf den Weg machen, denn wir können gewiss sein: „Treu ist er, der euch ruft!“

Susanne Albrecht

Berufung, Sendung und Segnung – wir begehen die feierliche
Ordination von Susanne Albrecht
Festgottesdienst am 12.01.2025 um 15 Uhr

Ein besonderer Tag Der 12. Januar ist für uns in der Kirchengemeinde und weit darüber hinaus ein besonderer Tag: Wir feiern die Ordination von Susanne Albrecht. In einem festlichen Gottesdienst wird sie zum Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung berufen und gesendet und für diesen Dienst gesegnet. Der Superintendent des Kirchenkreises leitet die Ordination und feiert gemeinsam mit uns diesen besonderen Gottesdienst. Anschließend wollen wir in einer kleinen Feierstunde bei leckerem Essen und guten Getränken Susannes Ordination würdigen.

Nicht nur Sache eines Einzelnen Für uns ist wichtig: Die Verkündigung der Frohen Botschaft des Messias Jesus ist nicht nur die Sache eines Einzelnen. Miteinander tragen wir die Verantwortung dafür, dass deutlich wird: Diese Welt verändert sich, sie wird zu einer guten Heimat für alle. Die Gegenwart Gottes ist jetzt schon erkennbar und in der Zukunft wird sie für alle unmittelbar und unverstellt erfahrbar sein. Gemeinsam tragen die Verantwortung für entsprechendes Reden und Tun alle in der Gemeinde.

Die Beauftragung Und gleichzeitig nehmen wir diesen Auftrag wichtig genug, dass wir Einzelne besonders fortbilden und dazu beauftragen. Susanne Albrecht wurde durch ihr aktives Mittun in unserer Gemeinde motiviert, Theologie mit dem Ziel Pfarramt zu studieren. Nach ihrer universitären und praktischen Ausbildung wurde sie im Novemver 2024 als Pfarrerin in unserer Gemeinde, als meine Nachfolgerin, begrüßt. Sie ist eine von uns und gleichzeitig hat sie eine besondere Verantwortung für unsere Gemeinde und für die Menschen in der Gemeinde und in ihrem Umfeld. Dass sie dieser Verantwortung gerecht wird, hat sie schon vielfach gezeigt. Ihre Ordination am 12. Januar verstehen wir als Bestätigung und Würdigung dessen, was sie mit uns lebt. Das wollen wir feiern.

Feiert mit!
Ingo Schrooten


Nächste Termine



Die heutige Losung

Der HERR ist meine Kraft.

Habakuk 3,19

Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.

2. Korinther 4,16